Der Prüfungstag (für alle Prüfungsarten) fängt in seiner Vorbereitung schon 3 Tage vorher an. Warum ?
Ab diesem Zeitpunkt wird keine Ausbildung mehr durchgeführt. Sie sollten den Hund nur noch zum Lösegang vor die Haustür bringen. Zum einen hat das den Vorteil, dass der Hund darauf brennt, wieder zum Jagen mit Herrchen / Frauchen zu gehen. Der andere Aspekt, und der ist noch viel wichtiger, wir können uns durch eine Fehlverknüpfung kurz vor der Prüfung alles erlernte zu Nichte machen.
Was der Hund bis hierhin nicht erlernt/ verknüpft hat, wird er auch dann nicht mehr zu 100% verinnerlichen. Also - lassen Sie es !
Bereiten Sie rechtzeitig die formellen Vorrausetzungen vor und legen Sie diese Sachen an einen festen Platz in ihrem Hause:
+ Jagdschein / evtl. wenn gefordert zusätzlich eine Versicherungsbestätigung
+ Impfbuch des Hundes
+ Ahnentafel im original (Kopie sollte schon bei der Anmeldung eingereicht worden sein)
+ Hotelzimmer ( Sollte die Anreise mehr als 1 Stunde Fahrtzeit betragen, buchen Sie in der
Nähe des Suchenlokals eine Übernachtungsmöglichkeit mit Hund im Zimmer!)
Auch die materiellen Vorraussetzungen sind rechtzeitig bereit zu legen:
+ Flinte mit Schrotpatronen ( 5x sollten reichen )
+ Halsungen für den Hund ( Schweißriemen, Schweißhalsung, Ablaufleine, Führleine)
denken Sie bitte daran, dass die Wasserarbeit ohne jegliche Halsung durchgeführt wird!
+ Schleppwild rechtzeitig (3Tage!) vorher auftauen ( geeignete luftige Transportkisten für
jeweils Haar - und Federwild + evtl. Fuchs, Wildarten getrennt transportieren!
+ Wassernapf und 2 Liter Wasser, Handtuch für den Hund zum trocken reiben
+ Tagesration Hundefutter + !!!!! Belohnungshappen !!!
geben Sie ihrem Hund am Prüfungsmorgen eine halbe Ration der sonst üblichen
Futtermenge!
+ Ihre Verpflegung
+ Auto vollgestankt?
+ Handy aufgeladen ( Am Prüfungstag auf lautlos stellen, es sei denn, sie wollen
unbedingt die ungeteilte Aufmerksamkeit der Richter haben)
Lassen Sie mich zum Abschluss noch kurz ein paar Worte zu uns Hundeführern verlieren.
Wenn Sie alle Gegenstände (außer die Waffe und Munition) am Abend vor der Prüfung in Ihrem Fahrzeug verladen haben und nur noch Hund und Waffe/ Munition am Morgen einladen müssen, haben Sie 80% des Solls erfüllt. Die restlichen 20 % sind die Kontrolle der eigenen Nerven. Glauben Sie es - oder auch nicht. Der Hund merkt sehr schnell, wenn Herrchen nur ein halbes Brötchen ist, wenn er nur eine halbeTasse Kaffee trinkt, wenn Ihre Stimmlage plötzlich laut und scharf wird bei der Frage nach dem Autoschlüssel, der gestern Abend noch auf dem Küchentisch lag! Versuchen Sie Ruhe auszustrahlen!
Es geht mir heute noch so und dafür schäme ich mich nicht. Ich schlafe in der Nacht vor der Prüfung schlecht, das Frühstück schmeckt mir nur halb so gut, und eine gewisse Unruhe habe ich. Aber ich zwinge mich zur Ruhe.
Aber das gehört dazu, und das ist auch gut so. Ein alter erfahrener Hundeabrichter, bei dem ich mir so einiges abschauen und lernen durfte, sagte mir einmal:
Wenn du mit einem guten Gefühl zur Prüfung fährst, hast du irgendwo einen Fehler gemacht!
Die Jahre der Hundeausbildung und die Prüfungsteilnahmen haben mir dies bestätigt.
Denken Sie bitte daran, dass Sie nach der Prüfung den gleichen Hund am Strick haben, wie vor der Prüfung. Die Fehler auf der Prüfung haben Sie in den vorhergehenden Monaten gemacht - nicht Ihr Hund. Er hat für Sie alles mitgebracht: Vertrauen, Ehrlichkeit, Fitness und den unbedingten Willen mit Ihnen zusammen zu jagen. Der Prüfungstag ist für den Hund ein Jagdtag, nichts anderes!!
Ich wünsche Ihnen und Ihrem Hund Erfolg und viel Suchenglück
Mit der schriftlichen Einladung / Bestätigung des Teilnehmerplatzes vom Veranstalter, bekommen Sie unter anderem die postalische Anschrift des Suchenlokals mitgeteilt.
In der Regel wird eine Meldezeit zwischen 07:30 Uhr und 08:00 Uhr angesetzt. Seien Sie bitte pünktlich! Lieber 10 Minuten eher, als wenn die ganze Mannschaft auf Sie warten muss. Sollten Sie verkehrsbedingt im Stau stehen, oder Sie - oder der Hund sind krank geworden, rufen Sie bitte den Prüfungsleiter unter der angegebenden Rufnummer ( steht immer im Einladungsschreiben !) an und teilen Sie ihre Verspätung oder Absage mit.
Wenn Sie also das Suchenlokal erreicht haben, bleibt der Hund im Auto ( Scheiben auf !?)
Sie werden mit der Ahnentafel, dem Jagdschein / Versicherungsbestätigung, Impfpass des Hundes sich beim Prüfungsleiter anmelden. Dieser wird dann ihre Unterlagen auf Vollständigkeit und die Gültigkeit des Impfstatus überprüfen. Bereits hier werden Sie bei einer gut organisierten Veranstaltung die Gruppeneinteilung schriftlich bekommen.
Nutzen Sie nach der Anmeldung noch die Zeit bis zur Begrüßung, um vielleicht noch ein halbes Brötchen oder eine Tasse Kaffee zu " genießen" :), oder kommen Sie mit den anderen Prüfungsteilnehmern in ein Gepräch. Gehen Sie nicht mehr zum Auto!
Wenn denn nun alle Prüfungsteilnehmer elektronisch eingearbeitet sind, die Richter sich in kleiner Runde ohne die Prüfungsteilnehmer vorbesprochen haben, wird der Prüfungstag offiziell durch den Prüfungsleiter eröffnet. Er wird versuchen, ein paar warmherzige Worte zur Beruhigung der Teilnehmer zu finden, den Ablauf der Veranstaltung erklären und dann die Prüfungsgruppen bekannt geben.Hier werden nun die Gespanne einer Gruppe/ einem Richterobmann zugewiesen. Auch die Reihenfolge der Abfahrt der einzelnen Gruppen wird mitgeteilt !.
Nach diesem nun offiziellen Teil, treffen sich meistens die Prüfungsgruppen vor dem Suchenlokal. Wir haben dann immer die Fahrstrecke ins Revier, das Führungsfahrzeug und das Schlußfahrzeug bekannt gegeben.Weiterhin können die Prüfer hier schon die Chipnummer bei unserem Hund kontrollieren und - oder den Zahnstatus (VJP) feststellen.
Ein guter Prüfungsobmann wird bereits hierbei in kleiner Runde die Frage nach " Erstlingsführern" stellen.
Das sind Hundeführer, die zum ersten mal diese Prüfung laufen.
Ich hoffe, nein - ich fordere es von jedem Prüfungsrichter ein, dass er sich an seine ersten Prüfungsläufe erinnert. An die guten Richter - die als Vorbild meine Hundeausbildung bis heute begleiten, aber auch die sehr wenigen, die durch unqualifizierte Kommentare zum Verhalten des Hundes oder des meinigen Verhaltens, mir den Tag versaut hatten.
Und dann geht es los, wir fahren in die Reviere. Der Prüfungstag nimmt seinen Lauf, sie werden ihn nicht änderen können. Erleben Sie diesen Tag und vergessen Sie bitte nicht, ihren Hund nach jeder Prüfung ausgiebig zu loben!
Der letzte Absatz gehört unseren Hunden:
+ Im gesamten Tagesgeschehen wird ihr Hund nur den Kofferraum verlassen, um die
geforderte Prüfungsart abzuleisten
+ Lassen Sie ihn nicht die Arbeit der anderen Hunden beobachten!
+ Stellen Sie immer Wasser zum schöpfen bereit.
+ Schenken Sie ihm Vertrauen und tadeln Sie ihn wenn möglich nicht.
+ Bei der HZP / VGP lasse ich meine Hunde ,unbeobachtet von den Richtern, noch
kurz die einzelnden Wildarten (mit scharfen Ton) apportieren